Bisher haben wir uns nur mit der Analogtechnik und deren Bauelementen beschäftigt. In der Analogtechnik verändern sich alle Größen kontinuierlich und mit unendlich vielen Zwischenwerten. Ganz im Gegensatz zur Digitaltechnik, bei der es nur zwei feste Größen gibt und jegliche Zwischenwerte sogar unerwünscht sind. Das Ideal besteht aus "Strom aus" und "Strom an" oder aus "0" und "1".
Dies ist dann auch die kleinste Informationseinheit in der Digitalelektronik. Man bezeichnet sie als bit (von engl. binary digit). Um nun mit diesen Informationseinheiten auch rechnen zu können, entwickelte der deutsche Philosoph und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz vor rund 300 Jahren das "binäre" (lat. bi=zwei) oder "duale" (It. duo=zwei) Zahlensystem, wobei er schon an die Verwendbarkeit in Rechenmaschinen dachte.
Um im binären System Zahlen darzustellen, die größer als eins sind, werden mehrere Bits zusammengefaßt, wobei die Bits von rechts nach links eine aufsteigende Wertigkeit besitzen. Jedes Bit, daß eine Stelle weiter links steht, hat den doppelten Wert seines rechten Nachbarn. Mit 4 Bits kann man bereits die Ziffern von 0 bis 15 darstellen:
Binär |
Dezimal |
Binär |
Dezimal |
Binär |
Dezimal |
Binär |
Dezimal |
0000 |
0 |
0100 |
4 |
1000 |
8 |
1100 |
12 |
0001 |
1 |
0101 |
5 |
1001 |
9 |
1101 |
13 |
0010 |
2 |
0110 |
6 |
1010 |
10 |
1110 |
14 |
0011 |
3 |
0111 |
7 |
1011 |
11 |
1111 |
15 |
Besonders die Codes für die Zahlen 0 bis 9 werden in der Elektronik sehr oft verwendet um Meßergebnisse und ähnliches darzustellen. Zum Beispiel wird die Zahl 65 in die Zehner- und Einerstelle getrennt und dann mittels des Binärcodes so dargestellt:
Man verwendet also pro Dezimalstelle einen 4-stelligen Binärcode. Dieses System bezeichnet man auch als BCD-Code (Binär Codiertes Dezimalsystem). Aufgrund der Häufigkeit, mit der dieses System in der Elektronik auftritt, sollten wir uns zumindest die Binärcodes der Dezimalzahlen 0 bis 9 gut einprägen.
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